Nicht der letzte Spieltag oder die Platzierung, nein, die sind nicht gemeint. Die Sonne schien, die Temperatur war super und kein Wind. Zum Tennisspielen das beste Wetter.

 

An diesem Tag ging es zu Hause auf unserer schönen Anlage gegen den unumstrittenen Tabellenführer – Friedrichsdorf. Sie hatten alle Gegner bis auf den Tabellenzweiten mit 9:0 oder 8:1 geschlagen, und so war die Erwartung auch entsprechend. Wir freuten uns auf einen schönen, entspannten Tennistag. ABER, wir wissen ja, abgerechnet wird erst, wenn der letzte Punkt gespielt ist.

An den Start ging das bekannte Team: Robert, Jürgen Joachim, Jan, Ulli und Dirk  (verletzungsbedingt diesmal ohne Ersatzmann).

Weil die Doppel der Juniorinnen U18 noch liefen, starteten wir erstmal mit Jan (Nr. 2) und Dirk (Nr. 6). Wir anderen konnten noch die letzte Phase von Antonias und Sophias Doppel genießen. Hessenligatennis sieht man ja auch nicht alle Tage. 

An dieser Stelle ein großes Lob an die Juniorinnen Mannschaft: Sie starteten pünktlich, machten keine außergewöhnlich lange Pausen zwischen Einzeln und Doppeln und beendeten ihren Spieltag fast auf den Punkt genau. Vielen Dank!

Nun aber zu uns.

Während Jan gewohntermaßen zügig seinem Gegner ein Aufschlagspiel nach dem anderen abnahm und der erste Satz nach nur 35 Min. mit 6:1 an ihn ging, war man sich sicher, dass das heute was werden könnte. Im zweiten Durchgang wurde es bei Jan mittlerweile brenzlig eng. Sein Gegenüber fand immer mehr ins Spiel, und Jan machte ungewohnt viele Fehler. Trotzdem blieb das Match offen.

In der Endphase des zweiten Satzes kassierte Jan ein Break, das er nicht mehr zurückholen konnte. Er verlor den zweiten Satz 4:6. Der Champions-Tie-Break musste mal wieder entscheiden.

Der Champions-Tie-Break war geprägt von vielen Mini-Breaks. Die Aufschlagqualität beider Kontrahenten hatte nachgelassen. Langsam kam man der 10-Punkt-Marke näher; die Anspannung der Spieler war förmlich zu spüren. Jan spielte mutig; er wollte sich das Match holen und machte dann leider den Fehler. Endstand 6:1, 4:6, 9:11.

Bei Dirk war es leider nicht so,

er musste sich einem erfahrenen Spieler entgegenstellen, der ihn alleine mit seinen Aufschlägen enorm unter Druck setzte. Bis Dirk sich einigermaßen darauf eingestellt hatte, war der erste Satz gespielt und mit 0:6 an den Gegner gegangen. Dirk kam mit seinem Gegner überhaupt nicht klar, und verlor deshalb leider auch den zweiten und somit das Match (0:6, 1:6).

In dieser Phase des Spieltages wusste man gar nicht, wo man hinschauen sollte: zu Jürgen, der seinen Gegner mehr und mehr in die Enge und zur Verzweiflung trieb, zu Jan oder Ulli?

In der Zwischenzeit ging Jürgen (Nr. 1) auf den Platz.

Beim Einspielen sah man schon die Klasse des Gegners. Oh je! Was das wohl geben wird? Doch Jürgen kam gut ins Spiel. Er musste zwar um jeden einzelnen Punkt kämpfen, aber das kann er ja, so kennen wir ihn. Jürgen gab nicht auf, und sein Gegner musste mehr und mehr Risiko gehen, um überhaupt mal einen Punkt zu machen. Der erste Satz dauerte mittlerweile länger als Dirks gesamtes Match. Bei Jürgen zeichnete sich eine dicke Überraschung ab. Er zwang seinen Gegner im ersten Satz bereits in den Tie-Break, in dem er keinen Millimeter nachgab, kämpferisch und hoch motiviert blieb und sich den ersten Satz verdient mit 7:6 erkämpfte.

Ulli (Nr. 5) folgte auf Dirks Match.

Es war sein letztes Match für den UTHC. Da es ihn beruflich nach Düsseldorf verschlagen hat, wird er nächste Saison leider nicht mehr für uns spielen. Weil er wie auch Jan als prinzipieller Punkteeintreiber gilt, waren wir davon überzeugt, dass Ulli auch diesmal wieder alles versuchen würde, seinen Punkt für die Mannschaft zu erkämpfen. Ulli hielten lange Ballwechsel, für die er berühmt, oder sollte man sagen berüchtigt, ist, im Spiel und brachten seinen Gegner zur Verzweiflung. Basierend auf ein paar kleinere Fehler verlor er den ersten Satz aber doch mit 4:6.

Während Ulli sich im ersten Satz noch recht erfolgreich zur Wehr gesetzt hatte, war er im zweiten Satz chancenlos (0:6).

Derweil ging auch Joachim (Nr. 3) auf den Court.

Bei Jürgen ging es weiter wie im ersten Satz: unendlich erscheinende Ballwechsel, die beiden Spieler konditionell alles abverlangten. Ganz anders bei Joachim, der sich zwar bemühte und zumindest für die Zuschauer ein unterhaltsames Tennis spielte, athletisch äußerst motiviert, hier nochmal sein bestes Tennis zu spielen. Aber wenn der Gegner dermaßen dominant ist, ist es schwer, auf Dauer entgegen zu halten. Am Ende stand ein für Joachim akzeptables 2:6, 2:6. Im Grunde zufrieden mit dem eigenen Spiel, wenngleich auch nicht mit dem Ergebnis.

Mittlerweile hatte Jürgen den zweiten Satz 3:6 knapp verloren

und musste sich durch den Champions-Tie-Break kämpfen. Aber man merkte dann doch, sein Tank war trocken wie ein Martini, rien ne vas plus. Bis zum 5:4 keimte noch ein Funken Hoffnung, aber dann war Schluss. Die langen Ballwechsel in der Verteidigung der beiden vorangegangenen Sätze zollten ihren Tribut. Am Ende ging auch dieses Match mit 7:6. 3:6, 10:5 an Friedrichsdorf.

Das letzte Einzel bestritt Robert (Nr. 1).

An Position 1 zu spielen, ist immer eine Herausforderung. So auch für Robert, und er stellte sich die gesamt Saison genau dieser. Aber leider erging es ihm nicht viel anders als Dirk in seinem Match. Er konnte den platziert und hart gespielten Bällen seines Gegenübers nur einen endlichen Zeitraum standhalten, bevor der Punkt für den Gegner notiert wurde. Am Ende bleibt festzustellen, dass er ohne Sehhilfe (einem 0 : 0 ) vom Platz gehen konnte. Was aber wieder einmal beweist, dass es sich lohnt, um jeden Punkt zu kämpfen.

Die Doppel! Na, da sollte doch was gehen, ist doch unsere Stärke.

Wie bereits bekannt gingen

  • Robert & Jan (an 1)
  • Jürgen & Ulli (an 2)
  • Joachim & Dirk (an 3) an den Start.

War es in den 2er und 3er Doppeln anfangs noch ausgeglichen, so klärte sich das dann in den jeweils zweiten Sätzen doch recht flott, und beiden Doppel gingen verloren.

Anders bei Robert und Jan

Die zwei machten wieder das Rennen. Sie verloren zwar den ersten Satz mit 1:6, mussten sich wohl erst an die gegnerische Paarung gewöhnen, fanden dann aber zurück zu ihren Stärken und gewannen den zweiten Satz mit 6:4. Mittlerweile fanden sich unsere Edel-Fans, die Damen 40-2, von ihrem Auswärtsspiel auf der Anlage ein und konnten gerade noch das Ende des zweiten Satzes mit feiern. Und sie hatten das besondere Vergnügen, sich den Champions-Tie-Break unseres Doppels anzusehen.

Mit abwechslungsreichen Ballwechseln, gepaart mit Finesse und finaler Schlagkraft holten sich Robert und Jan Punkt um Punkt, Break um Break. Die Gegner bäumten sich noch ein wenig auf, aber ohne Erfolg, sodass am Ende wenigstens Robert und Jan den Ehrenpunkt für unsere Mannschaft holten. Das Endergebnis sieht mit 1:8 deutlicher aus, als es spielerisch war.

Nachdem der sonnige Tag so allmählich der einsetzenden Dunkelheit wich, das Abendessen beendet war und die Gegner sich verabschiedet hatten, wurde jedem in der Mannschaft langsam klar, dass das nun dann tatsächlich der letzte Abend zusammen mit Ulli (Ulrich Gerner) sein wird.

Ulli war vor 3 Jahren zu unserer Mannschaft gestoßen

und sehr, sehr schnell ein fester Bestandteil des Teams geworden. Nicht nur durch seine erfolgreichen Matches, die zu so manchem Sieg einen wichtigen Beitrag leisteten, nein besonders sein rheinländischer Humor trug stets zur allgemeinen Erheiterung bei.

Lieber Ulli,

auch wenn dich dein Beruf nun wieder zurück ins Rheinland (Düsseldorf) führt, wir werden dich nicht vergessen. Wir würden uns freuen, wenn du auf ein Weizen vorbeischaust, wenn du mal wieder in der Nähe bist.

Es war eine schöne Zeit mir Dir. Bleib gesund und spielfreudig.

Die besten Wünsche für die Zukunft 

Deine Mannschaften der Herren 50-2 und 50-3

Text zur Veröffentlichung eingereicht von Hans Joachim Gradl

Share This