Nach der Auftaktniederlagen gegen den TEVC Kronberg am vergangenen Wochenende war der zweite Spieltag fast schon ein Endspiel der Usinger Damen 40-1 gegen den Abstieg aus der Verbandsliga. Der Gegner: die Damen der TSG Ahnatal, die ebenfalls noch keinen Punkt hatten.
Ahnatal liegt bei Kassel. Knappe 200km und zwei Stunden Autofahrt von Usingen entfernt. Die Gastgeber hatten angeboten, früher zu starten, und so machten wir uns um zehn mit zwei Autos, z.T. vollständig geimpft und in jedem Fall getestet, auf den Weg. Ohne unsere Nummern 2 und 3, aber verstärkt von Mandy von den Damen 40-2.
In der ersten Runde auf Position 2
haderte Judith im ersten Satz mit der eigenen Spielqualität und der sonst so sicheren beidhändigen Rückhand, die im Einzel verloren gegangen schien. Nach einem schnellen 2:6 kämpfte sie sich durch eine deutlich reduzierte Fehlerquote und einem besser werdenden Aufschlag im zweiten Satz zurück, holte sich dann nicht nur diesem Durchgang sondern zudem noch den anschließenden Matchtiebreak souverän. Ein wichtiger Punkt für den Klassenerhalt im zweiten Tennis-Corona-Jahr.
An vier spielend, erwischte Sachiko
diesmal einen guten Start. Lange, feste Schläge führten zu langen Ballwechseln. Um diese abzukürzen, streute die Gegnerin gern, wenn es ihr denn gelang, Vorhandstoppbälle ein. Aber Sachiko spielte konzentriert, geduldig und klug, bewegte die Gegnerin gut und provozierte so Fehler. Das brachte ihr den verdienten Sieg, der einzige glatte 2-Satz-Sieg in den Einzeln 6:4 / 6:2. Super Sachi!
Außer Sichtweite aber nicht weit entfernt
ging Mandy hochmotiviert und innerlich aufgekratzt Mandy in ihr erstes Medenspiel in der Verbandsliga. Mit vielen beherzten Vorhandschlägen und der nötigen Konzentration verwandelte sie nach einer Stunde ihren ersten Satzball zum 6:3. Im zweiten Satz kam dann ihre anfangs sehr nervöse Gegnerin immer besser ins Spiel. Mandy verlor 4 Spiele zwar nur knapp, der zweite Satz ging dann aber doch 0:6 aus. Jetzt stand ein Match-Tiebreak an, und der Pitbull in Mandy erwachte wieder. Nervenstark, konzentriert und mit absolutem Siegeswillen gewann Mandy diesen und damit das gesamte Match. Spitzenleistung Mandy. Vielen Dank für diesen wichtigen Punkt!
Drei lange Matches, die etwa zeitgleich fertig waren,
sodass auch die drei verbleibenden Einzel gleichzeitig starteten. So gingen in der größten Mittagshitze Dagmar, Wibke und Diana auf den Platz.
Diana auf Position 1 bekam es
mit einer großgewachsenen Gegnerin mit extrem kontrolliertem Topspin und überzeugendem Aufschlag zu tun. Anfangs konnten gut platzierte Grundlinienbälle die läuferisch nicht so starke Gegnerin auf Abstand halten und der erste Satz wurde mit 6:2 auf dem Usinger Konto verbucht. Im zweiten Satz konnte Diana das zwingende Grundlinienspiel aufgrund nachlassender Beinarbeit nicht mehr auf demselben Niveau halten, die Bälle wurden kürzer, dafür die Ballwechsel per se länger – und das kreative Spiel leider fehleranfälliger. So ging der 2. Satz mit 6:4 nach Ahnatal. Der darauffolgende Matchtiebreak war hart umkämpft und spannend. Beide Spielerinnen gaben alles – leider mit dem besseren Ende 13:11 für Ahnatal.
Mit dem Plan geduldig zu spielen,
den Gegner kontinuierlich zu zermürben und in jedem Ballwechsel auf die passende Gelegenheit für einen gezielten Winner zu warten, ging Dagmar an drei spielend an den Start. Ihre Gegnerin, eine technisch sehr gut spielende Läuferin, erweckte schon beim Einspielen den Eindruck, als könnte das anstehende Match eine zähes Ringen um den Sieg werden. Im ersten Satz hatte Dagmar, wenn auch immer nur knapp, die Nase vorn und gewann den Satz mit 6:3. Der zweite Satz war hart umkämpft, mit teilweise langen Ballwechseln, ging am Ende aber mit 4:6 an die Gegnerin. Auch hier stand nun ein Match-Tiebreak an. Nach einem schnellen Rückstand von 1:5 für Dagmar, kämpfte sie sich auf 6:6 wieder heran. Die Anspannung der beiden Kontrahentinnen war spürbar. Dann 8:8. Jetzt hieß es Nerven behalten. Hier war dann aber die Gegnerin die erfolgreichere und so endete der Match-Tiebreak mit 8:10.
Die beiden an fünf spielenden Damen
starteten nervös mit einigen Breaks. Wibke war dann diejenige, die schneller zu ihrem Spiel fand, die Gegnerin geduldig zu bewegen suchte und dann den ersten Satz auch für sich entschied. Lange Ballwechsel, die die Gegnerin schon mit dem Return durch oft missglückte Vorhandstopps abzukürzen versuchte, auf die sich Wibke aber schnell eingestellt hatte, bestimmten Satz zwei.
Der zweite Durchgang war noch ausgeglichener und hart umkämpft. In der ersten Hälfte lag Wibke ein Break vorne, hatte dann aber eine kurze Schwächephase, in der die Gegnerin ihr zweimal den Aufschlag abnehmen konnte. Sie kämpfte sich nochmal in den Tiebreak zurück, den sie aber verlor. Zum fünften Mal an diesem Nachmittag ging es in den Matchtiebreak. Hier erwies sich Wibke als die konzentriertere und fittere der beiden und holte den Punkt für Usingen. Endstand 6:2 / 6:7 / 10:5.
Mittlerweile war es fünf Uhr. Zwischenstand 4:2 für den UTHC.
Ein Punkt aus den Doppeln musste unbedingt her. Nach einigen taktischen Überlegungen spielten Judith K. und Sachiko B. im ersten Doppel. Wir hatten kalkuliert, dass die Gastgeber von oben spielen würden, weil sie ja alle drei Doppel für den Gesamtsieg gewinnen mussten. So kassierten die beiden dann auch eine schnelle, deutliche Niederlage (0:6 /2:6) und konnten dafür die beiden noch laufenden Doppel unterstützen.
Das Zweierdoppel mit Diana und Mandy
zog dann auch die meisten Zuschauer an. Es schien auch neben dem Platz munter herzugehen. Ob das nun ablenkend war oder nicht, wurde unterschiedlich beurteilt. Es wurden aber auch die schönen Punkte unserer Damen gewürdigt und beklatscht. Doch alle Unterstützung der heimischen Damen nützte nichts, denn am Ende sicherten sich Diana und Mandy das Match 6:4 / 7:5 und der Mannschaft den Sieg. Dank und Glückwunsch!
Als das erste Doppel bereits fertig war,
spielten Dagmar und Wibke gerade Tiebreak, des ersten Satzes wohlgemerkt. Viele schöne, hartumkämpfte Doppelspielzüge, aber eines muss man den Gegnerinnen lassen: das durch-die-Mitte-Spielen hatten sie besser drauf. Nach dem Satzausgleich ging es dann zum sechsten und letzten Mal an diesem Spieltag in den Matchtiebreak, den sich die Damen der TSG Ahnatal holten (7.6 / 2:6 / 7:10). Ärgerlich, aber zu verkraften – denn die Begegnung ging mit 5:4 an die Damen 40-1 des UTHC.
Da wir aufgrund der langen Anfahrt zunächst auf das gemeinsam Essen im Anschluss verzichtet hatten, erwartete uns ein wirklich reich gedeckter Tisch (siehe Foto oben) für die Verpflegung während des Spieltages. Trotzdem wurden wir nochmal eingeladen und am Ende blieb „ein Auto“ zum geselligen Essen bei Grillfleisch und leckeren Salaten. Ein herzliches Dankeschön an die Gastgeberinnen nach Ahnatal für die hervorragende Bewirtung und den Sieg
Fotos: Diana Schöneich, Mandy Höntschel, Wibke Kiontke
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