Mara Guth Deutsche Vize-Meisterin im Einzel und im Doppel U13

Vom 31.Mai bis zum 04.06.2016 fanden auf der Anlage des BASF Ludwigshafen die Deutschen Meisterschaften der Altersklassen U13, U14 und U16 statt. Die Nationalen Deutschen Jugendmeisterschaften hatten auch in diesem Jahr wieder die vielversprechendsten Talente aus dem gesamten Bundesgebiet in Ludwigshafen vereint, wobei in diesem Jahr festgelegt war, dass alle in ihrer Altersklasse spielen

Für den Wettbewerb der 13jährigen Mädchen hatten sich mit Carina Sommer (TC Steinbach), Alina Lepper (TV Oberhöchstadt) und Mara Guth (Usinger THC) gleich drei Starterinnen aus dem Hochtaunuskreis qualifiziert, während in allen übrigen Klassen keine weiteren Teilnehmer aus dem Hochtaunuskreis zu verzeichnen waren

Für Mara war es nach einem vor fünf Wochen erlittenen Bänderriss im Finale des Porsche Kids Cup in Stuttgart der erste Turnierauftritt, für den sie auch erst einen Tag vorher das „go“ von den behandelnden Ärzten erhielt.

Ohne Spielpraxis und noch keinem voll belasteten Training wollte man ihr die Möglichkeit geben, langsam wieder Fuß zu fassen.

Die Auslosung ergab für Carina Sommer leider den worst case; sie musste im ersten Spiel gegen die an 1 gesetzte Julia Middendorf antreten und unterlag. Alina Lepper erwischte es besser. Sie konnte das erste Spiel für sich entscheiden, unterlag dann aber im zweiten Spiel.

Mara hatte für das erste Spiel auch eine eher undankbare Aufgabe zu lösen und musste gegen Daniela Klaic vom TTC Brauweiler ohne ausreichende Spielpraxis über drei Sätze gehen, bevor sie das Spiel für sich entscheiden konnte. Im zweiten Spiel lief es dann gegen Noma Noha Akugue vom TS Glinde schein deutlich sicherer und auch gegen Nastasja Schunk aus Mannheim konnte sie im dritten Spiel einen letztlich ungefährdeten Sieg einfahren.

Am zweiten Tag hatte auch die Doppelkonkurrenz begonnen, in der Mara mit ihrer Partnerin Dana Heimen vom TC Ludwighafen an 2 gesetzt war. Ab diesem Zeitpunkt mussten an einem Tag jeweils 1 Einzel und 1 Doppel gespielt werden, an einem Tag sogar 1 Einzel und zwei Doppel.

Im Halbfinale ging es dann gegen die an Nummer 4 gesetzte Amelie-Christin Janssen

aus dem Leistungszentrum der TennisBase Hannover, dass Mara mit 6:2 und 6:4 gewinnen konnte, obwohl sie am Tag zuvor durch die beiden zu spielenden Doppel doch einiges an Kraft verloren hatte.

Am gleichen Tag wurde dann auch noch das Finale in der Doppelkonkurrenz gegen das an 1 gesetzte Team Middendorf/ Janssen von der Tennisbase Hannover gespielt. Ein Match das hart umkämpft war und nach einem 7:6 und 5:7 schließlich im Champions-Tiebreak zugunsten Middendorf/Janssen endete.

Mittlerweile hatten bis auf Mara alle Spielerinnen und Spieler aus Hessen die Heimreise angetreten, so dass sie sich alleine mit den Betreuern des HTV auf das noch auszuspielende Finale vorbereitete.

In diesem Finalmatch gegen die an 1 gesetzte Julia Middendorf von der Tennisbase Hannover

konnte Mara im ersten Satz mit 6:2 die Oberhand behalten, wobei das Ergebnis über den Spielverlauf täuscht. Es war ein extrem hart umkämpfter erster Satz, in dem alle Spiel über Einstand gingen. Und es war zum Ende des ersten Satzes schon klar, dass Mara dieses Tempo wahrscheinlich noch nicht über drei Sätze wird spielen können.

Zu Beginn des zweiten Satzes begann es dann stark zu regnen, was den Platz sehr schmierig machte und Mara gelang es trotz Führung nicht den zweiten Satz ebenfalls für sich zu entscheiden. Er endete 5:7 und es kam der dritte Satz, der im Einzel ausgespielt wird. Auch hier stemmte sich Mara mit aller Kraft gegen eine Niederlage, ging auch in Führung, konnte aber auch diese Führung, je länger das Spiel dauerte, nicht halten, so dass sie den dritten Satz 6:4 verlor.

Es war insgesamt ein extrem hochklassiges und ausgeglichenes Finale, in dem beide Spielerinnen in den 2 ½ Stunden Spielzeit jeweils 15 Spiele für sich entscheiden konnten. Letztlich gewann Julia Middendorf aber verdient, da sie zum Schluss noch mehr Reserven hatte.

Gemessen an den ursprünglichen Erwartungen Ergebnisse, mit denen Mara mehr als zufrieden sein kann, auch wenn sie zunächst natürlich sehr enttäuscht war.

Durch ihr Auftreten insgesamt und insbesondere ihr Verhalten in dem kräftezehrenden Finale wurde ihr vor der Siegerehrung der Fair-Play Pokal des Veranstalters überreicht. Sie versuchte alles und gab alles „ohne Sperenzien“, auch als sich die Niederlage nach mehr als zwei Stunden abzeichnete.

Mit diesen Erfahrungen heißt es nun erst mal wieder Kräfte sammeln und für die Schule lernen, bevor es dann wieder mit Tennis weiter geht. Wichtig war aber auch die Erfahrung: Der Fuß hält mit Unterstützung einer Schiene den Belastungen wieder stand. Mit dieser Erkenntnis kann sie nun wieder befreiter aufspielen.

Bericht: Michael Guth

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