TennisEurope Winter Cup 2017 sowie YONEX ITF in Hamburg

Die Jugendnationalmannschaft U14 des Deutschen Tennisbundes nahm auch in 2017 am TennisEurope WinterCup 2017 teil, der mit 32 teilnehmenden Nationen den Winter-Europameisterschaften entspricht.

Für das deutsche Team war neben Amelie-Christin Janssen, Julia Middendorf auch Mara Guth vom Usinger THC nominiert. Julia und Mara nahmen vor zwei Jahren bereits mit der U12 Nationalmannschaft an diesem Wettbewerb teil und konnten sich damals mit Alia Lex vom TC Zwiesel in der Endrunde den dritten Platz hinter der Ukraine und Russland erspielen.

Betreut von Bundestrainerin Jasmin Wöhr

flog das Trio dieses Mal nach Kazan in Russland, wo sich das deutsche Team für die Endrunde qualifizieren musste. Eine schwere Auslosung, konnte es doch sein, dass man bereits in der Vorrunde auf die zurzeit wirklich übermächtigen Russinnen treffen könnte. Und so war es dann auch. Im ersten Spiel gegen die Mädchen aus Belgien gelost (das mit 3:0 gewonnen wurde) trafen sie im zweiten Spiel auf die Mädchen aus Russland, die mit der europäischen Nummer 1, 2 und 6 nach Kazan gereist waren.

Man muss es anerkennen, die russischen Mädchen sind stark und gewannen auch verdient mit 3:0. Einziger Trost war, dass die deutschen Spielerinnen sich nicht „abschießen“ ließen, sondern die Matches lange offen halten konnten. Aber es reichte halt nicht, so dass es danach nur noch um Rang drei für Deutschland gehen konnte. Dieses Spiel gewannen sie gegen die ebenfalls starken und an 2 gesetzten Slowakinnen mit 3:0.

Mara hatte zwei Einsätze im Einzel (gegen Belgien an 1 und gegen die Slowakei an 1)

und spielte gegen Belgien und Russland im Doppel. Bis auf das Doppel gegen Russland gewann sie ihre Spiele gegen Spielerinnen, die vor ihr in der europäischen Rangliste stehen.

Ansonsten war die Reise nach Kazan durchaus ein Erlebnis, nach Zwischenstopp in Moskau kamen die Koffer von Spielerinnen und Trainerin nicht in Kazan an (am nächsten Mittag erst), das mit den Essen war auch so eine Sache (die „Kazan erfahrenen Österreicher“ reisten mit eigenem Proviant an) und minus 22 Grad war es sowieso. Aber es waren sehr gute Spielbedingungen in beheizten Hallen, es gab ein Kulturprogramm mit Besichtigungen und das Team aus letztlich 3 Individualistinnen verstand sich gut.

Auch wenn es nicht klappte mit der beabsichtigen Qualifikation für die Endrunde, war die Bundestrainerin dennoch sehr zufrieden mit den Leistungen der Mädchen und der Deutsche Tennisbund hatte schon die Weichen gestellt, dass direkt nach Kazan noch ein ITF Junior Turnier in Hamburg gespielt werden sollte. Das ist die nächste Steigerung. Waren es in Kazan noch internationale Spiele der 14-jährigen, bedeuten ITF Turniere internationale Turniere der bis zu 18-Jährigen.

Die Mädchen landeten also am Montag mit Aeroflot in Frankfurt

und flogen gleich mit der Trainerin weiter nach Hamburg. Die CWS ließ es zu und befreite Mara noch ein paar Tage länger, zu Hause wurde neue Kleidung gepackt und nach Hamburg gebracht und die drei Mädchen sahen erwartungsfroh dieser neuen Aufgabe entgegen.

Weiter betreut von Jasmin Wöhr schied Amelie leider nach dem ersten Spiel aus, Julia nach dem zweiten, aber Mara war wider Erwarten auch nach dem dritten Spiel noch im Rennen. Damit konnte keiner rechnen, aber Mara spielte sehr stark und gewann nach zwei Siegen gegen Mädchen aus dem Ostblock in ihrem dritten Spiel auch gegen die Nummer 66 der deutschen Damenrangliste, Lena Kreiner.

Ein absolut hochklassiges Spiel

gegen die drei Jahre ältere und ebenfalls im DTB-Kader stehende Lena, wo Mara auf alles was Lena versuchte die passende Antwort hatte. Mara gewann das Match mit 6:2 und 6:0 und zog in die Runde der letzten 8 bei einem 64-er Teilnehmerfeld ein.

Leider musste die Bundestrainerin Jasmin Wöhr dann am Donnerstagabend abreisen (keiner rechnete damit, dass sich eines der Mädchen des Jahrganges 03 so lange im Feld halten könnte), so dass Mara am Freitag keinen Support mehr hatte.

Sie verlor das Spiel in drei Sätzen gegen die Rumänin Stoica mit 5:7. 6:3 und 3:6. Trotz der Niederlage spielte Mara wieder sehr gut, wenn ihr auch die entscheidenden Punkte dieses Mal nicht immer gelangen und die Gegnerin sehr gut und konsequent spielte.

Dennoch in beiden Wettbewerben für das deutsche Trio ein Gesamtergebnis, mit dem nicht nur die Spielerinnen, sondern vor allen Dingen auch die Bundestrainerin sehr zufrieden war, auch wenn man es natürlich bei 32 teilnehmenden Nationen im WinterCup gerne vermieden hätte, im Ko-System bereits in der Vorrunde auf Russland oder die Ukraine zu treffen.

Nach dem deutlichen Sieg der Deutschen…

gegen die an Nummer 2 gesetzten Slowakinnen nahm man zumindest die Gewissheit mit, dass man auch in einer Endrunde eine gute Rolle hätte spielen können. Aber gut, dieser Wettbewerb wird ja auch im Sommer gespielt. Es gibt also eine zweite Chance…und das ITF war ohnehin nur das Sahnehäubchen, wo sich die Spielerinnen schon mal mit den weiteren Aufgaben vertraut machen sollten.

Bericht: Michael Guth

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