Gezeichnet von den Waldbränden in Down Under..
Jahr für Jahr zieht die Faszination Tennis weltweit Hunderttausend Tennisbegeisterte in ihren Bann und vor die Fernseher der Nationen. Gerade wenn sich die Besten der Welt bei den großen Grand-Slam Turnieren messen.
Zu den Grand-Slam Turnieren zählen die Australian Open, French Open, Wimbledon Championships und die US Open die sowohl in Bezug auf das Preisgeld als auch auf die dort vergebenen Weltranglistenpunkte die am höchsten dotierten Turniere im Spielplan sind. Sie werden jeweils innerhalb von etwa zwei Wochen im K.-o.-System für Männer wie für Frauen als Einzel-, Doppel- und Mixed-Wettbewerb ausgetragen. Quelle: wikipedia
Jedes Jahr starten die Grand-Slams mit den Australian Open..
in Melbourne und genau hier ist seit diesem Jahr erstmals auch die junge Tennishoffnung im deutschen Tennissport Mara Guth vom UTHC aus Usingen (Hessen) vertreten. > Fernsehen und > Medien berichteten.
Sicherlich fiebern (neben Mara) viele diesem Highlight entgegen und wünschen unserer Mara – und natürlich allen Tennisspieler/innen der Australian Open – beste Voraussetzungen für ihre Teilnahme am ersten Grand-Slam Turnier des Jahres. Aber so verhält es sich halt mit Wünschen und der Realität. Was dort derzeit – aufgrund der verheerenden, landesweiten Waldbrände – von allen „Seite an Seite“ geleistet wird, verdient höchste Wertschätzung und Anerkennung: Zeigt es doch auch auf, dass es i.d.T. Wichtigeres gibt als medialen Spitzensport..
So sehr wir ihn auch lieben.
Vielen Dank an Andreas Burger (stellvertretender Chefredakteur der TZ – Frankfurter Neue Presse) für seine mediale Unterstützung und bemerkenswert zeitnahe Bereitstellung seines gestrigen Artikels vom 18.01.2020 in der Taunus Zeitung.
Die Gesundheit der Spieler/innen sollte immer im Vordergrund stehen,
auch wenn hierdurch sportliche Top-Ereignisse in den Hintergrund rücken. Hoffen wir, das sich die „aufgeheizte Situation“ in Australien zeitnah normalisiert und alle wieder beherzt durchatmen und durchstarten können. Ganz gleich aus welchem Blickwinkel man es auch betrachtet.
Wie wünschen Mara viel Erfolg bei Ihrem ersten Grand-Slam, dass Sie sich gesundheitlich wieder fängt und final doch auf einige positive Eindrücke aus Down Under zurückblicken wird.
Nur einer von vielen weiteren Zeitungsberichten dieses Tages über das Usinger Tennistalent des UTHC Mara Guth. Hier von Sportredakteur Heiko Weissinger der VRM-Medien, die gleich in allen Ausgaben des Verlages berichteten. Wie viele Kinder und Jugendliche, wechselte mittlerweile auch der Neffe von Heiko Weissinger, (Quentin Weissinger) von Eintracht Frankfurt zum Usinger TennisClub UTHC.
Viel Sonne, milde Temperaturen und klare Luft.. in Usingen.
Die Folgen des Klimawandels machen sich aber auch in Deutschland bemerkbar. Denn sicherlich nutzten schon einige Mitglieder des Usinger TennisClubs, bei herrlichem Sonnenschein, blauem Himmel und den milden Außentemperaturen der letzten Tage, die Möglichkeit erste Bälle auf der Außenanlage des UTHC zu schlagen. Und dies Mitte Januar.. bei frischer Luft und einige tausend Kilometer vom australischen Melbourne entfernt.
Wirkt schon ein wenig surreal.. aber Realität. Tennis im Winter auf den Außenplätzen des UTHC. Aufgenommen am 15. Januar 2020 auf Maras heimischer Tennisanlage des Usinger TennisClubs. Hier der 1. Vorsitzende des gefragten Clubs Dirk Rabis mit UTHC-Sportwart Riccardo Bauernschmitt.
MEINE GUT(H)E-NACHT-GESCHICHTE
Maras erster Grand Slam aus Sicht des neunjährigen Quentin
Noch bevor um 0.55 Uhr in der Nacht auf letzten Samstag der Wecker meiner Eltern klingeln konnte, stand ich als tennisbegeisterter und ebenfalls in Usingen spielender Junior schon an deren Bett. „Papa, los, mach den Eurosport-Player an, Mara spielt!“ rief ich ganz aufgeregt. Sicherheitshalber schickte ich noch ein „Beeil dich jetzt!“ hinterher, weil er, noch immer schlaftrunken, nicht schnell genug reagiert hatte.
Es ist schon Jahrzehnte her, dass mein Vater für großartige Sportereignisse auf seinen Schlaf verzichtet hatte. Laut seinen Berichten waren das legendäre Boxkämpfe wie Sugar Ray Leonard gegen Marvin Hagler am 7. April 1987 oder Holyfield gegen Tyson am 28. Juni 1997.
Die Australian-Open-Siege der Ära Graf liegen ebenfalls weit zurück. Ich beharrte indes auf meine Gut(h)e-Nacht-Geschichte, nämlich das Tennismatch Mara gegen die Chinesin Bai, die auf Rang 13 gesetzt war. Die deutsche Australian-Open-Gewinnerin aus 2016, Angelique Kerber, die parallel gegen die Italienerin Giorgi spielte, interessierte mich nicht.
Mara mit Atemmaske, gesundheitlich angeschlagen, was hatte ich alles in den Medien lesen müssen, doch jetzt stand sie da auf Court Nummer 5, mehr als 16.000 Km Luftlinie von Frankfurt und mir entfernt. Eine derartige Euphorie löst sonst nur das Computerspiel „Fortnite“ in meinem Alter aus.
Mittlerweile gesellte sich auch meine Mutter Christina zu uns auf die Couch und starrte aus den kleinen Augen gebannt auf den Fernseher. „Wieviel stehts?“ fragte sie müde, da sie den ersten Satz verpasst hatte, den Mara 4:6 verloren hatte. „Sie ist eine Kämpferin!“, entgegnete ich ihr und reckte die geballte Faust gen Fernseher, um meine Mara anzufeuern.
Es schien geholfen zu haben, den zweiten Satz gewann sie souverän mit 6:1.
Im zweiten Satz dominierte Mara, das zeigte auch die eingeblendete Statistik: 74% gewonnene Punkte mit dem ersten Aufschlag, 2 Asse, nur halb so viele Unforced Errors wie die Kontrahentin.
Der dritte Satz musste nun die Entscheidung bringen. Hier merkte man deutlich, dass die unsäglichen Umstände der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen hatten. 3 Doppelfehler, 17 Unforced Errors und eine Durchschnittsgeschwindigkeit beim ersten Aufschlag von nur 126 km/h zeigten, dass mein Tennisvorbild angeschlagen war.
Der dritte Satz endete somit 2:6 aus Maras Sicht und nach 1h und 49 Minuten war der erste Grand Slam von ihr leider vorbei.
Völlig erschöpft fiel ich in mein Bett und träumte von meinen möglichen Spielen gegen Tsitsipas und Zverev in zwölf Jahren…
Link Spielstatistik:
https://ausopen.com/match/2020-zhuoxuan-bai-vs-mara-guth-gs121#!stats